Das Land der Frühlingsrollen…

…oder steckt doch mehr hinter der chinesischen Kultur? Die Antwort auf diese Frage bot sich auf dem Chinesischen Neujahrsfest, das der Verein CSW zum vierten Mal in der Jenaer Philomensa veranstalte.

von Miriam

Das Erste, was ein Europäer mit China assoziiert, ist wahrscheinlich das Essen. Wie auch nicht, wenn an jeder Straßenecke ein asiatisches Fastfood-Restaurant steht. Dass diese Assoziation allein dem Facettenreichtum der chinesischen Kultur nicht gerecht wird, zeigte der Verein Chinesischer Studenten und Wissenschaftler auf dem Neujahrsfest, das sie anlässlich des bevorstehenden lunaren Jahreswechsels veranstalteten.

Das voll bepackte Programm wurde durch einen Künstler eröffnet, dessen Interpretation von Popsongs einen interessanten Spagat zwischen Komödie und Gesangseinlage darstellte. Es folgten zahlreiche Auftritte, wobei das Publikum immer wieder bei interaktiven Spielen wie der „Reise nach Jerusalem“ mit einbezogen wurde. Beeindruckend war die Darstellung der Jenaer Kung Fu Schule, deren aus Tritten und Schlägen bestehende Choreografie etwas fließendes, ja fast schon anmutiges an sich hatte. Diese Eleganz fand sich auch in den Tänzen wieder, man fragte sich jedoch bei der lateinamerikanischen Karnevalstänzerin, wo der Zusammenhang zum Neujahrsfest läge. Allgemein war der Bezug zum ursprünglichen Fest nicht ganz klar, denn während bei der traditionellen Feier die Familie, Feuerwerke und das Essen im Mittelpunkt stehen, lag der Schwerpunkt der Veranstaltung auf der kulturellen Darstellung. So diente der Abend wohl auch vordergründig der Zusammenkunft chinesischer Studenten in Jena, die sich merklich über die Gelegenheit freuten, sich im Sinne der eigenen Kultur zu vereinen und ihrer Heimat zu gedenken.

Insgesamt war es ein interessanter und abwechslungsreicher Abend, der durch das Anbieten von chinesischem Essen vielleicht mehr dem Ursprungscharakter des Fests entsprochen hätte. Hierdurch wäre das straffe Programm auch etwas aufgelockert worden. Andererseits ist die kulinarische Seite der Nation – wie eingangs erwähnt – hierzulande bereits gut vertreten.

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