Auf Entdeckungsfahrt in die Tiefe der eigenen Seele

(Foto: © VIADATA // Holger John)

Mit ihrem neuen elektronisch geprägten Album Neuro hat die Schweizerin Anna Aaron am Mittwoch mit Sicherheit die Nerven aller Besucher der Kulturarena getroffen.

von Anna Kolosova

Energisch betritt die 29-jährige Sängerin die Bühne der Kulturarena und schon nach ein paar Chortönen zur Einstimmung zeigt sie sich als veritable Rockröhre im passenden Outfit, die es sehr gut versteht, stürmische und knackige Rockmusik mitreißend auf die Bühne zu bringen. Wie sie nach dem Refrain aber lyrisch zu singen beginnt, bringt schlichtweg zum Staunen. So lässt sich ihre Musik nicht zur ‚klassischen‘ Rockmusik einordnen – dafür changiert sie zu talentiert zwischen unterschiedlichen Tönen und Facetten ihrer eigenen Stimme und Identität. Dafür sind ihre künstlerische Begabung, starke Bühnenpräsenz und innerliche Wucht zu mächtig. Sie schafft und vermittelt ihre Werke mit der Kraft einer Visionärin.
Dem Aussehen nach wirkt Anna Aaron ernst, nachdenklich und konzentriert. Sie verschanzt sich hinter ihrem Keyboard und bedankt sich beinahe schüchtern bei den Zuschauern für die Aufmerksamkeit. Sie mag es nicht, herausfordernd aufzutreten, und gerade damit bleibt sie im Gedächtnis: Sie versteht es, ihre Introvertiertheit und innerliche Gefühle wirkungsvoll herüberzubringen, so dass kein Zuschauer dieser mystischen Ausstrahlung zu widerstehen vermag.
Nach dem Konzert stellt es sich die Frage, ob man das Geheimnis der mystischen Begabung von Anna Aaron tatsächlich entschlüsseln sollte. Wahrscheinlich nicht. Man könnte sich nur von der durchschlagenden Stimme von Anna Aaron verzaubern lassen und es immer wieder bewundern, dass es im digitalen Zeitalter solche durchaus originelle Künstler gibt.


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