„Das gesamte Projekt war nie so groß geplant“

Beim diesjährigen Bundesvision Song Contest (BVSC) tritt Hannes Kinder & Band für Thüringen an. Wir sprachen mit Hannes Kinder über Band-Hierarchien und deutschsprachige Musik.

unique: Wie kamst du zur Musik?

Hannes: Ich komme aus einer Musikerfamillie, da war mein Weg schon relativ früh klar. Schon als Kind hab’ ich oft auf den Instrumenten meiner Eltern gespielt und mit sieben Jahren begann mein erstes Instrument zu lernen: Klavier. Kurz darauf spielte ich in meiner ersten Band in der Grundschule und seitdem bin ich in verschiedenen Bands aktiv gewesen. Im Laufe der Zeit habe ich dann auch angefangen, zu singen und Gitarre zu spielen.

Warst du schon immer der Frontmann?

Eigentlich war ich lange Zeit der Mann im Hintergrund. Natürlich habe ich ein paar Bands gegründet und ordentlich Songs geschrieben, aber auf der Bühne war ich doch eher der Typ, der einfach „nur“ Gitarre oder Klavier gespielt hat. Irgendwann kam der Punkt, wo ich mal wieder einen Sänger für ein neues Projekt gesucht habe und dann bin ich halt einfach selber ans Mikro ran – es macht wirklich viel Spaß, auch wenn‘s nicht so geplant war.

Auch wenn der Name Hannes Kinder & Band eine Art Hierarchie suggeriert, ist das also eher nicht der Fall?

Ich weiß nicht, ob man von Hierarchie sprechen kann. Obwohl das Projekt meinen Namen trägt, sind wir in erster Linie Freunde, teilweise sogar schon seit der Schulzeit. Als ich 2010 das Projekt ins Leben rief, wollte ich einfach ein paar alte Songs von mir vertonen und habe meine jetzigen Musiker gefragt, ob sie mich dabei unterstützen. Das gesamte Projekt Hannes Kinder & Band war eigentlich nie so groß geplant, wie es jetzt geworden ist.

Du bist Thüringens Kandidat beim BVSC. Deine Konkurrenz sind Größen wie Max Herre oder Pohlmann und dann gibt’s noch eine ganze Menge skurriler Gestalten, wie De fofftig Penns. Du wirkst ein bisschen wie das unspektakuläre „Mittelfeld“. Malst du dir ernsthafte Siegchancen aus?

Das Ganze ist eine Chance, ein großes Publikum zu erreichen, das auf deutschsprachige Musik steht. Über eine konkrete Platzierung mach’ ich mir keine Gedanken, das ist auch nicht kalkulierbar. Es gab bisher jedes Jahr Überraschungen, und ich freu mich einfach darauf, was jetzt passiert – und mal schauen, was wird.

Da hast gerade das Thema deutsche Sprache angeschnitten. Warum eigentlich Deutsch? Natürlich ist Englisch nicht deine Muttersprache, aber es gibt doch eine Menge Bands, die das Englische wählen, um sich einem größeren Publikum zu öffnen.

Deutsch ist nun mal die Sprache, in der ich denke und träume und daher ist es auch die Sprache, in der ich mich am besten ausdrücken kann. Zudem werde ich seit meiner Jugend von vielen deutschsprachigen Bands inspiriert, wie Anger 77, milchkaffeezumfrühstück und Clueso. Ich nenne das gern „Erfurter Schule“ und da verorte ich mich auch. Obwohl ich auch früher Texte auf Englisch geschrieben habe, aber das war nicht so das Wahre für mich.

Du warst ja neulich bei TV Total. Mal ehrlich: Wie ist Stefan Raab hinter der Bühne?

Eigentlich genauso wie auf der Bühne. Er ist einfach ein totaler Entertainer und hat immer einen guten Spruch parat.

Was sind die Hoffnung für die Zeit nach dem BVSC?

Erstmal auf Tour gehen und danach natürlich noch viel mehr Live spielen.

Danke für das Gespräch, Hannes. Und viel Glück beim Contest!

Das Gespräch führten Robert & Juliane.

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